2018 - Matinee Kulturbühne AMBACH

Programm

Leopold Mozart (1719-1787)
Symphonie D-Dur D 25

  • Allegro
  • Andante
  • Presto

Luigi Boccherini (1743-1805)
Cellokonzert D-Dur G479

  • Allegro
  • Adagio
  • Allegro

Joseph Martin Kraus (1756-1792)
Sinfonia cis-Moll VB 140

  • Andante di molto
  • Andantino
  • Menuetto
  • Allegro

Komitas Vardapet (1869-1935)
"der Kranich"

Abenteuer Klassik

Ein ganzes Konzertprogramm mit Klassik? Ja, Musik kann so vielschichtig, gar gegensätzlich sein und doch aus dem selben Jahrhundert stammen, ohne dass sich dabei Eintönigkeit breit machen muss. Luigi Boccherini und der deutsche Komponist Joseph Martin Kraus könnten Söhne von Leopold Mozart sein. Die drei gehören zwei verschiedenen Generationen an und stammen aus verschiedenen Ländern. Das Verbindende und Trennende, das sich daraus ergibt, eröffnet ein musikalisches Spannungsfeld und bringt manche echte Überraschung.

Leopold Mozarts Hang zum Populären gründete in seiner Überzeugung, dass der Komponist dem Publikum entgegenkommen müsse. Sohn Wolfgang Amadeus sah das natürlich anders und auch Joseph Martin Kraus überwand gerne jegliche Konvention und komponierte "extra" gegen gewohnte Erwartungen. Angeblich sollte seine Symphonie in cis-Moll die einzige in dieser Tonart im gesamten 18. Jahrhundert bleiben. Auch die langsame Einleitung des ersten Satzes war damals eine Besonderheit und so manch rhythmischer, harmonischer oder dynamischer Einfall sorgt für ungewöhnliche Effekte. Eine aufregende "Sturm und Drang" Symphonie, die ihresgleichen sucht und klassischen Hörerwartungen ganz und gar nicht entsprechen will.

Luigi Boccherini begann seine Karriere als reisender Virtuose mit 13 Jahren und wurde als Cellist und Komponist gleichermaßen verehrt. Zu Glanzzeiten soll sein Ruhm gar Haydn und Mozart überstrahlt haben. Er konnte als Cellist an das Komponieren heran gehen und so mit seinen Cellokonzerten ganz besondere, virtuose Meisterwerke für das Violoncello erschaffen. Sein Credo "Musik ohne Gefühl und Leidenschaft ist unbedeutend" bewirkte in der damaligen Zeit, dass seinen Werken "ein völlig neuer Stil" zugesprochen wurde.

Markus Ellensohn

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