2019 - Matinee Kulturbühne AMBACH

Sonntag, 16. Juni 2019

 

Programm

Anton Fils (1733 - 1760)
Symphonie g-Moll op. 2 Nr. 2

  • Allegro
  • Andante
  • Menuett
  • Allegro assai

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218

  • Allegro
  • Andante cantabile
  • Rondo. Andante grazioso

Kurt Atterberg (1887-1974)
Suite Nr. 7 G-Dur op. 29

  • Alla marcia
  • Poetico
  • Grazioso
  • Doloroso
  • Festivo

Arthur Foote (1853-1937)
Air - Adagio

Von Geigen und Cellisten

Über das Leben und Wirken des Anton Fils (1733-1760) sind nur wenige Daten bekannt, selbst seine bayerische oder böhmische Abstammung ist nicht restlos geklärt. Ebenso völlig offen ist auch die Frage nach seiner Ausbildung. Vermutlich wurde er – wie W.A. Mozart – von seinem eigenen Vater ausgebildet. Im Alter von 21 Jahren wurde er als Cellist Mitglied der Mannheimer Hofkapelle, welche zu der Zeit von Johann Stamitz geleitet wurde. Er komponierte vermutlich 40 Sinfonien und 30 Cello- und Flötenkonzerte, von denen aber nur rund die Hälfte „überlebt“ haben dürfte. So ist kaum eine Komposition im Originalmanuskript erhalten. Fils soll seine Noten, sobald sie einmal zur Aufführung gelangt waren, gering geachtet und zum Feueranzünden benutzt haben. Von seinen Zeitgenossen wurde er jedoch sehr geschätzt. Manche hielten ihn sogar für „den besten Symphonienschreiber, der jemals gelebt hat“. Nach seinem frühen Tod verkaufte die Witwe die vorhandenen Werke an einen Pariser Musikverleger, sodass seine Werke bis 1765 gedruckt vorlagen. Nach anfänglicher großer Beliebtheit wurden sie erst in neuerer Zeit wieder entdeckt.

Aus der nächsten Musiker-Generation stammt Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), der 19-jährig - im gleichen Alter wie unser Solist David Kessler - 4 Violinkonzerte komponierte. Alle natürlich auch zum eigenen Gebrauch, denn schließlich war er ein exzellenter Geiger. Die Violinkonzerte Nr.4 D-Dur und Nr.5 A-Dur gelten als seine anspruchsvollsten Konzerte, mit virtuosen solistischen Aufgaben und einer Fülle an schönen musikalischen Einfällen. Sie stehen als Pflichtstücke bei jeder Diplomprüfung und bei jedem Orchester-Probespiel auf dem Programm.

Der schwedische Komponist Kurt Atterberg (1887-1974), Elektroingenieur am königlichen Patentamt im Stockholm, Dirigent, Cellist und Musikkritiker, war als Komponist weitgehend Autodidakt. Seine Symphonien wurden dennoch von bedeutenden Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler oder Arturo Toscanini aufgeführt, auch gewann er 1928 den viel beachteten „Internationalen Schubert-Wettbewerb“ welcher zum 100.Todestag von Franz Schubert weltweit ausgeschrieben wurde. Atterberg gehörte als Spätromantiker zu den führenden Persönlichkeiten im schwedischen und europäischen Musikleben. Seine Werke sind bis heute auf den Spielplänen vieler Orchester zu finden. Die Mischung aus originellen Melodien, Transparenz, Wohlklang, poetischen Stimmungen und schwungvollen, tänzerischen Elementen aus der schwedischen Volksmusik tragen bis heute zu ungebrochener Beliebtheit bei.

Markus Ellensohn

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