Programm
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Orchestersuite Nr.1 C-Dur BWV 1066
- Ouverture
- Cournante
- Gavotte I & II
- Forlane
- Menuet I & II
- Bourrée I & II
- Passepied I & II
Henry - Joseph Rigel (1741-1799)
Symphonie Nr.8 g-moll op. 12
- Allegro
- Pastorale
- Presto
Arcangelo Corelli (1653-1713)
Concerto grosso No.8 g-moll op.6 "Weihnachtskonzert"
- Vivace - Grave
- Allegro
- Adagio - Allegro - Adagio
- Vivace
- Allegro
- Largo, Pastorale
Orchester Solo
Ganz ohne den solistischen Bestandteil eines üblichen Konzertprogrammes präsentiert der Orchesterverein Götzis spannende und stimmungsvolle Werke aus drei Musikzentren des 18. Jahrhunderts: Deutschland - Frankreich - Italien.
Von Johann Sebastian Bach (1685 -1750) gibt es vier Orchestersuiten, die allesamt mit einer groß angelegten Ouvertüre im französischen Stil beginnen (punktierte Rhythmen, Fugato im schnelleren Hauptteil) und dann mit einer frei gewählten, lockeren Folge von Tanzsätzen fortgesetzt werden. Die 1. Orchestersuite C-Dur BWV 1066 ist die einzige, bei der Bach 2 Oboen und 1 Fagott einsetzt. Diesen Instrumenten werden umfangreiche und tragende Aufgaben zuerkannt, sodass fast eine Art „Concerto Grosso-Effekt“ entsteht. Das Fagott bekommt hier beispielsweise eine eigene Stimme und verdoppelt nicht die Bassgruppe, wie sonst üblich. Die Entstehung der 1. Orchestersuite ist nicht klar zu bestimmen, fand man lediglich Abschriften von einzelnen Stimmen und keine Partitur von Bach selbst. Vermutet wird eine Entstehungszeit etwa um 1717-1723. Bach war zu dieser Zeit Hofkapellmeister und „Director derer Cammer-Musiquen“ in Köthen und hatte eine hervorragende Kapelle mit 13 fest angestellten Musikern zur Verfügung. So konnte pracht und klangvolle Orchestermusik entstehen, welche in Bach´s Gesamtwerk (angeblich 1128 erhaltene Werke, Kantaten, Messen, Motetten, Orgelwerke, Cembalowerke, Passionen, Choräle etc.) eine ganz besondere Stellung einnimmt.
Ein Deutscher in Paris: Henry-Joseph Rigel (1741-1799) - eigentlich Heinrich-Josef Riegel - gehört zu jenen Komponisten, die praktisch in keinem Musikgeschichtelexikon oder ähnlichen Nachschlagewerk zu finden sind und dennoch hochinteressante Musik schufen. Immerhin existiert seit 2009 eine erste Aufnahme von einigen seiner wieder entdeckten Symphonien. Von Rigel gibt es neben Streichquartetten und Klavierwerken ganze 16 Opern und 18 Symphonien (von denen allerdings 4 verloren gingen). Etwa um 1765 reiste Rigel nach Paris und hatte dort so großen Erfolg mit seinen Kompositionen, dass er sich gleich bis zu seinem Lebensende niederließ und auch seinen Namen anpasste. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit genoss er auch als Pianist und Musiklehrer großes Ansehen und wurde 1793 als „Klavierprofessor erster Klasse“ an das renommierte Pariser Konservatorium berufen. W. A. Mozart soll ihn 1778 auf seiner Paris-Reise kennengelernt und einen regen Austausch gepflegt haben. Die Symphonie Nr. 8 g-Moll op. 12 ist um 1780 entstanden und ein Paradebeispiel der „Sturm und Drang“- Periode: Die Zuhörer werden überrascht von fremden Modulationen, schroffen Tempowechseln und gewagten dynamischen Effekten. Musikhören als Abenteuer!
Arcangelo Corelli (1653-1713) galt als einer der führenden italienischen Geiger seiner Zeit und war als Komponist mit seinen Concerti Grossi (Wechselspiel zwischen Orchester und Solistengruppe) stilbildend für viele Komponistengenerationen. Er war u.a. als Geiger und Konzertmeister in Rom tätig und geschätztes Mitglied der Musikergilde „Congregazione di Santa Cecilia“ (heute: Accademia Nazionale di Santa Cecilia). Das vielleicht berühmteste Werk von Corelli, das Concerto grosso No. 8 g-Moll op. 6 "Fatto per la notte di natale“ entstand um 1710 und vermittelt mit eingängigen Melodien und einem ruhigen pastoralen Schlusssatz festlichen, weihnachtlichen Glanz. Der Orchesterverein Götzis wünscht Ihnen gute Unterhaltung mit einem abwechslungsreichen Konzert!
Markus Ellensohn
Audio & Video
Orchesterbesetzung
Violine 1
- Markus Ellensohn
- Rafaela Häusle
- Karoline Jäger
- Christine Rebholz
- Regina Kappl
- Elisabeth Bischof
- Marina Malin
- Sylvia Schwarz
- Camilo Sanchez
Violine 2
- Gabi Elsensohn
- Eszter Tibold
- Evi Wohlgenannt
- Margit Hagen
- Juan Jose Cala Sarmiento
- Lothar Mähr
- Agnes Kopf
- Gertrud Thurnher
Bratsche
- Markus Kessler
- German Häusle
- Andreas Madlener
- Herlinde Tiefenthaler
- Bernhard Richter
Cello
- Thomas Dünser
- Agnes Teglas
- Paul Maxer
- Florian Rabanser
- Caroline Schneuber
Bass
- Josef Dünser
- Uwe Martin
- Dorit Wocher
Oboe
- Hermine Wehinger
- Imana Zaffignani
Fagott
- Andrea Osti
Horn
- Martin Pfeffer
- Stefanie Kasseroler
Cembalo
- Eva Maria Hamberger